George Tabori Preis 2017

In einer Reihe, mit Blumen in ihren Händen, stehen rund 15 Menschen in einer Reihe und blicken lachend in das Publikum. Im Hintergrund ist der Schriftzug Tabori Preis 2017 auf einer Leinwand zu lesen. © Florian Krauß

Tabori Preis 2017 | Preisträger*innen, Juror*innen und Programmbeteiligte der Preisverleihung

Am 24. Mai 2017 wurde zum 8. Mal der George Tabori Preis vom Fonds Darstellende Künste für Ensembles und Künstler*innen aus der freien Theaterszene vergeben. Die sechs nominierten Gruppen wurden aus mehr als dreihundert durch den Fonds Darstellende Künste geförderten Gruppen der letzten fünf Jahre ausgewählt. Mit der Vergabe des Haupt- sowie des Förderpreises würdigte der Fonds erneut zwei künstlerische Handschriften von besonderer Strahlkraft.

Die Preisträger*innen

Den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis erhielt die Medien- und Performancegruppe LIGNA, die laut Begründung der Jury „das Format des solistischen Audio-Walks zur Ensemblekunst weiterentwickelt und darüber Orte der Stadt oder des Theaters in Räume der Kollaboration transformiert.“ […] „LIGNA analysiert […] die Mechanik und Dynamik von Gruppen- und Massenbewegungen, fragt nach Kontrolle und Selbstermächtigung, nach dem, wer oder was Gruppen bewegt, steuert, manipuliert, was sie wiederum bewegen, bewirken, elementar zerstören oder im Positivsten überhaupt erst erfahrbar machen können.“

Die Laudatio hielt Katja Aßmann, Direktorin des ZKR | Zentrum für Kunst und Öffentlichen Raum in Berlin.

Die Jury würdigte zudem das Hildesheimer Theaterkollektiv Markus&Markus mit dem Förderpreis in Höhe von 10.000 € mit der Begründung: „Die Vier zeichnen sich mit ihrer Arbeit durch eine radikale Überschreibung von Fiktion und Wirklichkeit aus. Mit all Ihrer „Trashigkeit“ und in Szene gesetztem Unperfektem treffen sie ins dunkle Herz der Realität. In ihren als Untersuchung getarnten Produktionen verschaffen sie sich und ihrem Publikum Zugang zu aggressiv marginalisierten Fragen von höchster gesellschaftlicher Relevanz.“

Die Laudatio hielt Franziska Werner, Künstlerische Leiterin der Sophiensæle Berlin.

Die Preisverleihung

Das Grußwort der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags Claudia Roth würdigt die impulsgebende Arbeit des Freien Theaters, die in den letzten Jahren prägenden Einfluss auf die bundesdeutsche Theaterlandschaft gehabt habe. Die Impulsrede des Autors und Performers Alexander Karschnia (andcompany&Co.) über „Kunst im Widerstand als auch über den Widerstand gegen Kunst“ rundete die Veranstaltung ab.

Für die musikalische Rahmung des Abends sorgte Kai Schumacher, der mit seinen Piano-Interpretationen u.a. zusammen mit der Sängerin Nadine Finsterbusch neue Klangräume erschließt. Künstlerisch wurde der Abend weiter durch den Beitrag „Favelas aus Gold“ der Gruppe copy & waste und von Laura Landergott an der Gitarre bereichert.

Die Preisjury