Open Call: Theaterpreis des Bundes 2024

Theater sind nicht nur Orte der Kunst, sie sind Orte der Begegnung und des gesellschaftlichen Dialogs, Orte der Demokratie. Orte an denen wir uns begegnen, unserem Leben und seinen Abgründen. Und hier, im Theater, werden wir nicht allein gelassen in dieser Konfrontation mit uns selbst. Das Theater öffnet uns für andere, für ein Gegenüber. Der Theaterpreis des Bundes will diejenigen auszeichnen, die bei dieser Vermittlung Großes leisten. Er soll Theater und Spielstätten außerhalb der Metropolen oder an ihren Rändern stärken und ihre Leistung in das öffentliche Bewusstsein, auf die große Bühne, ins Rampenlicht heben und die Häuser und ihre künstlerischen Teams auszeichnen, die innovativ, mutig und mit großer Energie daran arbeiten, dass Theater als Orte der künstlerischen Auseinandersetzung mit den Themen der Zeit und der demokratischen Begegnung für alle sind.

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien

Die Bewerbung um den sechsten THEATERPREIS DES BUNDES, ausgelobt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), ist ab sofort möglich und endet am 15. April 2024.

Theater in der Bundesrepublik können sich auf den nunmehr erstmals jährlich vergebenen und seit dem Vorjahr neu ausgerichteten Innovationspreis bewerben. Der Preis würdigt mittlere und kleinere Theaterhausstrukturen, besonders auch abseits der Theatermetropolen, und ihre bundesweit bemerkenswerte Arbeit in den vergangenen Jahren.

Der Theaterpreis wird für ein herausragendes Programm verliehen, das sich durch überzeugende ästhetisch-künstlerische Fortentwicklung in zeitgenössischen Fragestellungen der (Stadt-)Gesellschaft, der multiperspektivischen Publika, der ökologischen und sozialen Achtsamkeit und/oder technologisch-digitaler Innovationen auszeichnet. Auch die spezifische strukturelle, finanzielle und ggf. sozial-räumliche Situation wird bei der Verleihung berücksichtigt.

Theater können sich je nach ihrer strukturellen Verfasstheit in drei Kategorien bewerben:

  1. Stadttheater und Landesbühnen
  2. Privattheater und Gastspielhäuser
  3. Freie Produktionshäuser

Wer kann sich bewerben?

  • Kategorie 1: Stadttheater und Landesbühnen, insbesondere aus Städten mit unter 600.000 Einwohner*innen die vornehmlich durch öffentliche Grundförderung finanziert sind und in der Regel feste künstlerische Ensembles beheimaten.*
  • Kategorie 2: Privattheater und Gastspieltheater mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland, die in der Regel vornehmlich privatwirtschaftlich aufgestellt sind.
  • Kategorie 3: Produktionshäuser der Freien Darstellenden Künste mit Sitz in der Bundesrepublik Deutschland, deren öffentliche Grundförderung die Summe von 4 Millionen Euro nicht übersteigt und die in Ko- oder Eigenproduktion mit vornehmlich selbstbeauftragt arbeitenden, sog. freien Künstler*innen/-gruppen arbeiten.

Voraussetzung für eine Bewerbung ist ein regelmäßiger Spielbetrieb mit verschiedenen Stückangeboten und/oder weiteren gesellschaftlich relevanten, aktivierenden (auch partizipativen) Programmbestandteilen in einer eigenen Spielstätte.

*Die Beschränkung der Einwohner*innenzahl gilt nicht für ausschließlich auf junges Publikum ausgerichtete Theater dieser Kategorie.

Wie ist der Preis dotiert?

Der Theaterpreis des Bundes 2024 ist mit 200.000 € dotiert und würdigt die bundesweit bemerkenswerte und modellhaft-innovative Arbeit. Dieser Hauptpreis wird insgesamt einmal und dabei über alle drei Bewerbungs-Kategorien hinweg vergeben.

Darüber hinaus wird in jeder Bewerbungs-Kategorie eine Auszeichnung verliehen, die mit jeweils 100.000 € dotiert ist.

Eine separate Bewerbung für den Hauptpreis ist nicht notwendig.

Was gehört alles in eine Bewerbung?

Eine Bewerbung erfolgt durch ein korrekt ausgefülltes Online-Formular, das u.a. folgende Aspekte beinhaltet:

Eine ausführliche Beschreibung des Theaterbetriebs, diese umfasst

  • Beschreibung der Geschichte des Hauses und gegenwärtiger Verortung
  • Beschreibung der strukturellen, personellen, wirtschaftlichen und finanziellen Verfasstheit
  • Informationen zu den Spielstätten/Bühnen des Theaters
  • Publikumszahlen der vergangenen zwei Jahre und Anzahl der gezeigten Produktionen pro Spielzeit
  • Übersicht über die maßgeblich in Verantwortung stehenden bzw. die Arbeit des Theaters besonders prägenden Personen (Beispiele: Intendanz, Künstlerische Leitung, Geschäftsführung, Chefdramaturgie, Programmleitung, etc.).

Eine ausführliche Beschreibung der besonderen Leistung, die in den letzten zwei bis drei Spielzeiten – beispielsweise auch mit Blick auf die Herausforderungen der (Post-) Pandemie – durch das Theater erbracht wurde. Diese sollte in jedem Fall bemerkenswerte Aspekte des künstlerischen Programms hervorheben, kann aber auch hausinterne oder kommunikative Maßnahmen beinhalten.

Eine Kurzdarstellung des geplanten Preisgeld-Projektes, das schlüssig an die bemerkenswerte Arbeit der vergangenen Jahre anschließt.

Optional: Weitere Materialien wie die Spielpläne der Spielzeiten 2022/2023 und 2023/2024 oder relevante Veröffentlichungen.

Was ist mit dem Preisgeld möglich?

Die Preisträger*innen verpflichten sich, die Preisgelder für die weitere künstlerische Programmarbeit oder für die Verbesserung der künstlerischen Produktionsbedingungen zu verwenden. Das Preisgeld kann somit im Jahr 2025 (und in der ersten Jahreshälfte 2026) für ein neues, zusätzliches Vorhaben künstlerischer, programmatischer oder ggf. auch struktureller Art verwendet werden. Eine kurze Beschreibung eines solchen Vorhabens ist Teil des Bewerbungsformulars (siehe ausführliche Informationen). Im Falle der Nominierung zur Shortlist ist ggf. eine ausführlichere Beschreibung nachzureichen.

Wie wird entschieden?

Drei mit Expertisen über die verschiedenen Regionen, Genres und Strukturen der Darstellenden Künste divers besetzte Fachjurys entscheiden auf Basis aller formal korrekt eingegangenen Bewerbungen über die Preisträger*innen. Am 02. Oktober 2024 werden der Hauptpreis sowie die Auszeichnungen in den drei Preiskategorien am Haus der Berliner Festspiele verliehen.

Wann und wo findet die Preisgala statt?

Die Preisverleihung findet im Herbst 2024 in Berlin statt. Begleitet wird die Preisverleihung durch ein durch das ITI – Internationales Theaterinstitut Zentrum Deutschland durchgeführtes Symposium zu gegenwärtigen Themenstellungen, zukunftsweisenden Formaten und Ästhetiken sowie den aktuellen Herausforderungen, Aufgaben und (auch kulturpolitischen) Perspektiven der bundesweiten Landschaft der Darstellenden Künste.

Jurys

Die Mitglieder der Jurys werden hier in Kürze bekannt gegeben.

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